Viel Herzblut gehört einfach dazu

Mitarbeit im Verein ist für Silke Stein eine wichtige Sache. Daher hat sie sich auch gezielt für Kewa Wachenbuchen entschieden, weil dies ihr Heimatverein ist.

Zudem ist der Fußball für sie ein toller Ausgleich zur Arbeit und sämtlichen Stressfaktoren im Leben und zugleich ein passendes Abbild der Gesellschaft. Nur das beim Sport (meistens) nicht alles so ernst sein muss und das Miteinander und Fairness eine größere Rolle spielen.

Warum sie schon seit Jahren an vorderster Front und mittlerweile eher im organisatorischen Hintergrund aktiv ist, erklärt sie so: „Bei mir spielt Herzblut eine große Rolle. Ich mache die Arbeit für den Verein einfach gerne.“ Doch ihr geht es nicht nur darum, ehrenamtlich mitzuhelfen, sie möchte auch etwas vermitteln: „Sport in der Gemeinschaft ist wichtig. Jedes Kind sollte schon mit Gleichaltrigen aktiv sein, ein wenig abseits von den Eltern.“

Silke ist bei Kewa Wachenbuchen nicht mehr wegzudenken. Die 36-Jährige ist gemeinsam mit ihrer Cousine die „Frauenriege“ im Fußballverein und engagiert sich seit vielen Jahren in zahlreichen Bereichen. Seit einigen Jahren bekleidet sie das Amt der Schriftführerin im Hauptvorstand und ergänzt die Arbeit von Jugendleiter Carsten Stein.

Die zweifache Mutter hat sich schon früh für Sport begeistert. So tanzte sie viele Jahre bei der Garde der Karnevalsabteilung Rot-Weiß der Freien Turnerschaft Wachenbuchen und spielte als junges Mädchen bei der Kewa Fußball. Später, als junge Erwachsene, übernahm sie das Bambini-Training und leitete auch Übungsstunden bis zur F-Jugend. Mit 18 Jahren schnürte sie sogar selbst noch mal die Fußballschuhe und ging für den Dörnigheimer SV auf Torejagd.

„Wir waren früher jedes Wochenende auf dem Sportplatz. Meine beiden Brüder Carsten und Timo spielen noch aktiv Fußball bei der Kewa, mein Vater hat früher gespielt und auch mein Opa war Mitglied im Verein“, begründet Silke ihre Bindung zu den Wachenbucher Fußballern. Ein aktives Vereinsmitglied zu sein zieht sich durch ihr gesamtes bisheriges Leben und sie findet das sehr wichtig. „Die Vereine und die Menschen in diesen Gemeinschaften haben mich immer auch ein Stück erzogen und geprägt“, zieht sie ein Resümee.

Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr die Zeit beim Leichtathletikzentrum (LAZ) Bruchköbel. Dort war sie zehn Jahre Mitglied, ihre Paradedisziplin war die 800-Meter-
Strecke. Eine Verletzung zwang Silke mit 17 Jahren schließlich zum Aufhören auf der Tartanbahn. „Die Zeit dort und meine Trainer haben mich positiv geprägt. Es war
schön, in einem Verein groß zu werden und dieses Gemeinschaftsgefühl vermittelt zu bekommen“, so Stein. Auf der anderen Seite betont die Wachenbucherin, habe sie
auch gelernt, beim Sport den eigenen Schweinehund zu überwinden, nicht gleich aufzuhören, wenn es mal nicht so gut läuft. „Das hat mir im späteren Leben viel geholfen“, blickt sie zurück.

Bei Kewa Wachenbuchen ist Silke bekannt als „Sozialtante“ – das sagt sie sogar selbst über sich. Die ausgebildete Sozialpädagogin betont, dass sie ein Harmonie-Mensch ist, aber auch gelernt hat, dass Harmonie nicht immer erreichbar ist. „Man darf manche Äußerungen im Verein nicht zu persönlich nehmen“, so die Wachenbucherin. So gilt es, an neuen Entwicklungen festzuhalten und seine Meinung nach innen und außen zu vertreten. Besonders im Hinblick auf die Neuaufstellung des Vorstandes bei der letzten Jahreshauptversammlung gibt es noch viel Arbeit für alle Vorstandsmitglieder. Die Strukturen müssen sich teilweise neu formieren und man muss sich einarbeiten. Ebenso muss die Satzung der Kewa angeglichen werden, um den Verein weiter voran zu treiben. Hierfür und für den laufenden Spielbetrieb bei den Senioren und im Jugendbereich wird die Arbeit von allen Vorstandsmitgliedern und von vielen Menschen benötigt.

Silke betont, dass sie wie viele ihrer Vorstandsmitglieder dankbar für jede Unterstützung ist. Sei es die Großeltern oder Nachbarn und Freunde die die Kinder hüten, wenn wichtige Vorstandsarbeiten anstehen oder der Partner einem den Rücken frei hält bzw. neu motiviert, für den Verein zu arbeiten. Motivation für den Aufwand bei der Kewa erhält Silke durch die Zusammenarbeit mit den verschiedensten Typen und Charakteren von Menschen innerhalb und außerhalb des Vereins. Jeder bringt etwas mit. Sei es zum Beispiel ein Stück Menschlichkeit oder ein strahlendes Gesicht eines FKickers, der sein erstes Tor erzielt hat. Dafür lohnt es sich, Vereinsarbeit zu leisten.

Silke ist ein kontaktfreudiger Typ, trifft sich gerne mit anderen Menschen, doch wenn sie Sport treibt, genießt sie das Alleinsein. Sie geht gerne joggen und zum Bahnen ziehen und abschalten ins Schwimmbecken. Zeit in der Natur verbringt die Wachenbucherin ebenfalls viel mit ihren zwei Kindern und ihrem Partner. Dazu geht sie spazieren, auf den Spielplatz oder es wird das Fahrrad rausgeholt. Entspannung empfindet sie auch beim Lesen eines guten Buches, dabei ist die 36-Jährige nicht auf ein bestimmtes Genre festgelegt. Hierfür nimmt sie sich gerne Zeit – ebenso wie für ihre Fußballerfamilie – die Kewa.